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Symptome und Erkrankungen, die wir behandeln

Im Folgenden möchten wir Ihnen gerne einen Überblick über die wesentlichen Symptome und den häufig zugrunde liegenden Erkrankungen aus dem Bereich der Proktologie geben. Durch Klick auf das jeweilige Symptom finden Sie nähere Informationen zu Krankheiten, die dazu führen können.

Blutungen

Analblutungen sind ein häufiges Symptom in der Proktologie, das durch unterschiedlichste Ursachen hervorgerufen werden kann und sich durch Blut auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier äußert. Bei Auftreten dieses Symptoms bedarf es auf jeden Fall einer sorgfältigen Untersuchung.

Analfissur

Eine Analfissur ist ein Einriss am Afterrand, der in der Regel sehr schmerzhaft ist und auch zu Blutungen führen führen kann. Hervorgerufen wird sie meistens durch starkes Pressen und harten Stuhlgang. Wird sie im Angangsstadium diagnostiziert, kommt sie meistens durch Salbenbehandlungen und Stuhlregulation zur Abheilung.

Besteht eine solche Analfissur unbehandelt schon länger, kann sie in die chronische Form übergehen und zu einem Analekzem, Juckreiz, narbigen Veränderungen oder auch zu Ausbildung von Analfisteln oder Analabszessen führen. In solchen Fällen muss eine operative Therapie zur Anwendung kommen.

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden (ggf. mit einhergehendem Analprolaps) stellen einen aus Blutgefäßpolstern bestehenden Schwellkörper am unteren Endes Mastdarmes (Rektum) im Übergangsbereich zum Analkanal dar. Sie treten bei jedem Menschen auf und spielen eine wesentliche Rolle bei der Beurteilung Stuhlhaltefunktion (Kontinenz). Wenn sie jedoch anschwellen, können sie Beschwerden wie Blutungen, Brennen, Nässen oder Juckreiz verursachen. Ursache für eine Hämorrhoidalvergrößerung ist vor allem faserarme Ernährung und unzureichende Flüssigkeitsaufnahme, wodurch es zur chronischen Verstopfung kommen kann. Diese wiederum hat verstärktes Pressen zur Folge und kann zu einer weiteren Verschlechterung des Hämorrhoidalleidens führen. Die Hämorrhoidalvergrößerungen teilt man je nach Ausmaß in Grad 1-4 ein, stülpt sich zusätzlich noch Haut des Analkanals mit nach außen, spricht man vom sogenannten Analprolaps.

Bei leichtgradig ausgeprägten Hämorrhoiden kann die Therapie mit Umstellung der Lebensgewohnheiten wie ballaststoffreicher Ernährung begonnen werden. Des Weiteren kann eine sogenannte Verödung (Sklerosierung) der Hämorrhoiden durch (schmerzloses) Einspritzen von Medikamenten in die Hämorrhoidalknoten vorgenommen werden. Ein weiteres nicht-operatives und sehr effizientes Verfahren ist die ebenfalls schmerzfreie Gummibandligatur, bei der ein Gummiring auf die vergrößerte Hämorrhoide zur Blutstromunterbrechung gesetzt wird, wodurch der Hämorrhoidalknoten nach ca. 1 Woche abfällt und das Gewebe gerafft wird.

Falls die genannten nicht-operativen Methoden nicht ausreichende Besserung verschaffen, bzw. bei weiter fortgeschrittenem Hämorrhoidalleiden können operative Methoden zum Einsatz kommen, bei denen krankhaftes Hämorrhoidalgewebe entweder entfernt wird (OP nach Milligan-Morgan) oder nach oben gerafft wird (Longo-Hämorrhoidopexie oder HAL-RAR-Methode).

Analpolypen / Analtumoren

Im Analkanal oder am Analrand können gutartige (Analpolypen) und bösartige (Analkarzinom) Veränderungen entstehen. Analpolypen können bei Beschwerden problemlos, teils in örtlicher Betäubung, abgetragen werden. Besteht der Verdacht auf ein Analkarzinom, erfolgt je nach Größe und Lokalisation des Tumors entweder die komplette Entfernung oder zunächst eine Probenentnahme.

Analkarzinomen liegen häufig Hochrisiko-Viren (bestimmte Formen des humanen Papillomvirus (HPV)) zugrunde, die zu Krebsvorstufen und letztlich zu Analkarzinomen führen können. Insbesondere für Menschen mit HIV-Infektion oder einer Einschränkung des Immunsystems besteht ein erhöhtes Risiko für ein Analkarzinom. Deshalb sollte bei HIV-Infizierten Menschen jährlich eine proktologische Vorsorgeuntersuchung erfolgen.

Polypen des End- und Dickdarms

Polyp ist ein Oberbegriff für gutartige Wucherungen im End- und Dickdarm, die teilweise als sogenannte Adenome das Potential haben, zu einem Krebs zu entarten. In einer Vorsorge-Darmspiegelung kann man solche Vorstufen erkennen und entfernen. Bei wenigen Krebsarten ist eine Vorsorgeuntersuchung so sinnvoll und effektiv wie im End- und Dickdarm, da sich durch sie die Krebsentstehung vermeiden lässt.

Dickdarmkrebs und Enddarmkrebs

Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) ist zu 100% vermeidbar, wenn man rechtzeitig eine Früherkennungs-Darmspiegelung in Anspruch nimmt! In den meisten Fällen entsteht der Dick- oder Enddarmkrebs (Rektumkarzinom) aus gutartigen Vorstufen (Polypen). Wenn es in der Familie bereits Darmkrebs gibt, erhöht sich das Risiko, daran zu erkranken deutlich. Weitere Risikofaktoren sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen, ballaststoffarme und fleischreiche Ernährung, sowie Nikotin. Blutungen, neu aufgetretene wechselnde Stuhlgewohnheiten oder Entleerungsstörungen können Hinweise auf einen Tumor sein. Die Mehrzahl der Erkrankungen findet nach dem 50. Lebensjahr statt.

Leider sterben noch immer viele Menschen an End- und Dickdarmkrebs, was vermieden werden kann: durch eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie), die von den Krankenkassen übernommen werden, können gutartige Vorstufen (Polypen/Adenome) entdeckt und entfernt werden. Eine Koloskopie wird als Vorsorgeuntersuchung bei Männern ab 50 Jahren, bei Frauen ab 50 Jahren empfohlen und erstattet. Bei Menschen mit Angehörigen in der Familie, die an Dickdarmkrebs erkrankt sind oder eine hohe Anzahl von Polypen haben, sollte sie früher stattfinden.

Juckreiz | Brennen | Fremd­körper­gefühl
Analekzem

Ein Analekzem ist eine der häufigsten proktologischen Erkrankungen und bezeichnet eine akute oder chronische Reizung der Haut um den After, die mitunter sehr quälend sein kann. Vielfach wird sein Entstehen das feuchte Milieu in der Analregion begünstigt. Meistens kommt es zu ausgeprägtem Juckreiz, Nässen und / oder Schmerzen. Häufig sind Hämorrhoiden mit verantwortlich für das Entstehen von Analekzemen, weswegen sie dann auch behandelt werden sollten. Mit analhygienischen und weiteren lokalen Maßnahmen kann man das Ekzem gut zum Rückgang bringen.

Condylome

Ursächlich für anale Feigwarzen (Condylome) ist eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV). Bemerkbar machen sich Condylome meistens durch Fremdkörpergefühl, Juckreiz oder Blutbeimengungen. Die Behandlung besteht in der chirurgischen Abtragung der einzelnen Warzen und gegebenenfalls in einer Nachbehandlung mit Salben.

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden (ggf. mit einhergehendem Analprolaps) stellen einen aus Blutgefäßpolstern bestehenden Schwellkörper am unteren Endes Mastdarmes (Rektum) im Übergangsbereich zum Analkanal dar. Sie treten bei jedem Menschen auf und spielen eine wesentliche Rolle bei der Beurteilung Stuhlhaltefunktion (Kontinenz). Wenn sie jedoch anschwellen, können sie Beschwerden wie Blutungen, Brennen, Nässen oder Juckreiz verursachen. Ursache für eine Hämorrhoidalvergrößerung ist vor allem faserarme Ernährung und unzureichende Flüssigkeitsaufnahme, wodurch es zur chronischen Verstopfung kommen kann. Diese wiederum hat verstärktes Pressen zur Folge und kann zu einer weiteren Verschlechterung des Hämorrhoidalleidens führen. Die Hämorrhoidalvergrößerungen teilt man je nach Ausmaß in Grad 1-4 ein, stülpt sich zusätzlich noch Haut des Analkanals mit nach außen, spricht man vom sogenannten Analprolaps.

Bei leichtgradig ausgeprägten Hämorrhoiden kann die Therapie mit Umstellung der Lebensgewohnheiten wie ballaststoffreicher Ernährung begonnen werden. Des Weiteren kann eine sogenannte Verödung (Sklerosierung) der Hämorrhoiden durch (schmerzloses) Einspritzen von Medikamenten in die Hämorrhoidalknoten vorgenommen werden. Ein weiteres nicht-operatives und sehr effizientes Verfahren ist die Gummibandligatur, bei der ein Gummiring auf die vergrößerte Hämorrhoide zur Blutstromunterbrechung gesetzt wird, wodurch der Hämorrhoidalknoten nach ca. 1 Woche abfällt und das Gewebe gerafft wird.

Falls die genannten nicht-operativen Methoden nicht ausreichende Besserung verschaffen, bzw. bei weiter fortgeschrittenem Hämorrhoidalleiden können operative Methoden zum Einsatz kommen, bei denen krankhaftes Hämorrhoidalgewebe entweder entfernt wird (OP nach Milligan-Morgan) oder nach oben gerafft wird (Longo-Hämorrhoidopexie oder HAL-RAR-Methode).

Marisken

Marisken sind harmlose Hautläppchen, die außen am Afterrand liegen und häufig als Hämorrhoiden fehlinterpretiert werden. Sie entstehen zumeist spontan, als Folge von Analvenenthrombosen. Teilweise können sie durch weiter oberhalb gelegene Hämorrhoiden „aufrechterhalten“ werden. Sie haben als solche keinen Krankheitswert, können aber, wenn sie größer sind, störend bei der Analhygiene sein. In solchen Fällen ist eine Entfernung (meist in örtlicher Betäubung) in Betracht zu ziehen.

Rektumprolaps

Der Mastdarmvorfall (Rektumprolaps) kann einerseits nur einen inneren Mastdarmschleimhautvorfall bedeuten, den man gut mit konservativen Maßnahmen (Gummibandligatur) behandeln kann. Im fortgeschrittenen Stadium wölben sich komplette Mastdarmanteile nach außen. Begünstigt wird dieses Geschehen durch eine Beckenbodenschwäche, teilweise geschieht es aber auch aus ungeklärten Gründen. Frauen sind häufiger davon betroffen. Sollte es zu einem äußeren Mastdarmvorfall kommen, ist eine operative Therapie angezeigt, wobei verschiedene Techniken zur Verfügung stehen.

Schmerzen

Schmerzen treten bei verschiedenen Erkrankungen auf. Durch eine sorgfältige äußerliche und proktoskopische Untersuchung kann die Diagnose gestellt werden. Teilweise treten anale Schmerzen auch ohne sichtbare krankhafte Veränderungen auf. Dieses Krankheitsbild bezeichnet man als Proktalgia fugax.

Analabszess

Hierbei handelt es sich um eine eitrige Entzündung, die von den Haarbalgzysten oder von einem Gang des Analkanals (Analfistel) hervorgerufen wird. Die Ausbildung eines Analabszesses bedarf der operativen Therapie.

Analfistel

Am Übergang der Mastdarm (Rektum)- Schleimhaut zur Haut des Analkanals befinden sich taschenartige Einziehungen (Krypten) mit Drüsen. Hier kann sich eine Entzündung ausbilden, die sich in die Umgebung ausbreiten und zur Bildung eines Ganges (Analfistel) nach außen führen kann. Diese Analfisteln können auch durch chronische andere Erkrankungen in diesem Bereich, wie zum Beispiel eine Analfissur entstehen. Sammelt sich in der Afterumgebung Eiter durch das Vorhandensein einer Analfistel an, kommt es zum Analabszess.

Analfisteln erfordern eine operative Therapie, wozu es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt. Teilweise kann sie nur eröffnet werden, teils ist jedoch auch eine Entfernung von betroffenem Schließmuskelgewebe mit Schließmuskelnaht oder die Deckung durch innere Schleimhautlappen (Mukosaflap) erforderlich.

Analfissur

Eine Analfissur ist ein Einriss am Afterrand, der in der Regel sehr schmerzhaft ist und auch zu Blutungen führen führen kann. Hervorgerufen wird sie meistens durch starkes Pressen und harten Stuhlgang. Wird sie im Angangsstadium diagnostiziert, kommt sie meistens durch Salbenbehandlungen und Stuhlregulation zur Abheilung. Besteht eine solche Analfissur unbehandelt schon länger, kann sie in die chronische Form übergehen und zu einem Analekzem, Juckreiz narbigen Veränderungen oder auch zu Ausbildung von Analfisteln oder Analabszessen führen. In solchen Fällen muss eine operative Therapie zur Anwendung kommen.

Analvenenthrombose

Dies ist eine plötzlich auftretende, meist sehr schmerzhafte Schwellung am Analrand, die durch eine örtliche Gerinnselbildung hervorgerufen wird. Sie kann nicht wie die Beinvenenthrombose zu Embolien führen, sondern spielt sich nur am Analrand ab. Hervorgerufen wird sie häufig durch harten Stuhl oder starkes Pressen. Fälschlicherweise wird sie häufig auch als äußere Hämorrhoide bezeichnet. Prinzipiell verschwindet sie in aller Regel von selbst, in den ersten Tagen kann jedoch mit lokalen Maßnahmen Linderung verschaffen werden. Eine Operation ist nur sehr selten notwendig.

Steißbeinfistel

Bei einer Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) entstehen - meist durch eingewachsene Haare verursacht - Gänge (Fisteln) unter der Haut, die zu einer Eiteransammlung (Abszess) führen können. Der Begriff Steißbeinfistel ist nicht ganz korrekt, da es sich nicht um eine Erkrankung des Steißbeins handelt. Die Behandlung besteht in einer operativen Behandlung, möglichst in mininmal-invasiver Form, dem sogenannten „pit-picking“, wobei die äußeren Fistelöffnungen („pits“), die Gänge und eine eventuelle Abszeßhöhle entfernt werden.

Stuhlgangs­beschwerden
Beckenboden­senkung

Der Beckenboden besteht aus muskulären und bindegewebigen Platten und Schichten, die die Bauchhöhle nach unten zum Becken hin abschließen und die Verschlusssysteme des Harn- und des Verdauungstraktes nach außen bilden. Aus Veranlagung, nach Schwangerschaften, Operationen (bspw. Gebärmutterentfernung), Bestrahlungen oder Überdehnungen von Nerven kann es zu einem Absinken des Beckenbodens und zu einer Abknickung, bzw. verminderten Straffung des Enddarmes und der benachbarten Organe wie Blase und Vagina kommen. Im Bereich des Mastdarmes kann es zu Taschenbildungen (Rektozele) kommen.

Folge der Beckenbodensenkung (Descensus perinei) können Harn- und/oder Stuhlinkontinenz, aber auch Verstopfung, das Gefühl der unvollständigen Stuhlentleerung, Beckenschmerzen und Probleme beim Sexualverkehr sein. Wichtig zu betonen ist, dass der subjektiv empfundene Leidensdruck sehr unterschiedlich sein kann und die Ausprägung der Senkung nicht mit der Beschwerdesymptomatik korreliert. Auch bei der Beckenbodensenkung steht am Anfang der Therapie das konservative Vorgehen mit Stuhlgangregulation und dem sogenannten Biofeedback-Training in Kombination mit Beckenbodengymnastik, wodurch die Koordination und die muskuläre Leistung des Beckenbodens verbessert werden. Sollte es dadurch nicht zu einer Besserung der Beschwerden kommen, können operative Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden.

Divertikelkrankheit

Divertikel sind Ausstülpungen der Darmwand, die als solche nicht krankmachend sind. In den westlichen Industrieländern findet man bei über 50% der über 60 jährigen eine sogenannte Divertikulose, also eine Ansammlung von Divertikeln. Kommt es zu einer Entzündung solcher Divertikel (bei ca. 5% der Fälle tritt dies auf), spricht man von einer Divertikulitis.

Ursächlich wird eine ballaststoffarme Ernährung angesehen. Auch ohne Entzündung können allerdings unspezifische Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, besonders im linken Unterbauch oder Verstopfung im Wechsel mit Durchfällen auftreten. In seltenen Fällen kann es zur Divertikelblutung kommen. Zur Vermeidung von Komplikationen wie einer Entzündung wird eine ballaststoffreiche Ernährung empfohlen, beispielsweise mit quellenden Ballaststoffen wie Flohsamenschalen. Vollkornprodukte, Gemüse und Obst. Kommt es zu einer Entzündung, muss eine Behandlung mit Antibiotika, in sehr schweren Fällen auch mit einer Operation erfolgen.

Rektozele

Eine Rektozele ist eine Aussackung der Mastdarmwand, die im Rahmen einer Beckenbodensenkung entstehen kann. Häufig ist sie mit einem inneren Mastdarmvorfall vergesellschaftet. In der Rektozele kann sich immer wieder Stuhl ansammeln, wodurch Beschwerden wie erschwerte Stuhlentleerung, starkes Pressen oder Druckgefühl im Becken hervorrufen werden können. Im Vordergrund der Behandlung steht die Erleichterung der Stuhlpassage, erst bei anhaltenden Beschwerden kann eine Operation in Erwägung gezogen werden.

Rektumprolaps

Der Mastdarmvorfall (Rektumprolaps) kann einerseits nur einen inneren Mastdarmschleimhautvorfall bedeuten, den man gut mit konservativen Maßnahmen (Gummibandligatur) behandeln kann. Im fortgeschrittenen Stadium wölben sich komplette Mastdarmanteile nach außen. Begünstigt wird dieses Geschehen durch eine Beckenbodensenkung, teilweise geschieht es aber auch aus ungeklärten Gründen. Frauen sind häufiger davon betroffen. Sollte es zu einem äußeren Mastarmvorfall kommen, ist eine operative Therapie angezeigt, wobei verschiedene Techniken zur Verfügung stehen.

Stuhlinkontinenz

Als Stuhlinkontinenz bezeichnet man die Unfähigkeit, willentlich Darmgase, flüssigen oder geformten Stuhl voneinander zu unterscheiden, zu halten oder kontrolliert abzusetzen. Dabei unterscheidet man drei Schweregrade:

I° unwillkürlicher Abgang von Luft oder Schleim
II° Unfähigkeit, flüssigen Stuhl zu halten
III° Unfähigkeit, festen Stuhl zu halten

Die Beschwerden der Stuhlinkontinenz können das soziale Leben und die Lebensqualität Betroffener erheblich einschränken. Problematisch dabei ist, dass viele Menschen sich aus Schamgefühl keiner ärztlichen Behandlung unterziehen. Die Stuhlinkontinenz ist ein häufig auftretendes Problem (ca. 20% der Erwachsenen) und betrifft keineswegs nur alte Menschen. Da es gute Behandlungsmöglichkeiten gibt, sollte man sich nicht jahrelang mit der unbehandelten Erkrankung quälen.

Mannigfaltige Ursachen können zur Stuhlinkontinenz führen: Medikamente, Stoffwechselerkrankungen, vorausgegangene Operationen / Bestrahlungen im Afterbereich, Dammbereich, am Enddarm oder an der Prostata, Entzündungen im Enddarm-/Afterbereich oder am Dickdarm, Hämorrhoiden, Mastdarmvorfall, Schließmuskelverletzungen (v. a. nach Entbindung).

Die Diagnose wird anhand der Anamnese und der proktologischen Untersuchung gestellt, ggf. erfolgt noch eine Darmspiegelung und zusätzliche Untersuchungen. Da oftmals gleichzeitig gynäkologische und oder urologische Probleme bestehen, sollte gegebenenfalls eine entsprechende fachärztliche Mitbeurteilung erfolgen.
Therapeutisch stehen konservativ eine ganze Reihe an Maßnahmen zur Verfügung, die die Beschwerden erheblich lindern können. Im Vordergrund stehen dabei das Eindicken des Stuhles, Maßnahmen zur Ernährungsumstellung und ein gezieltes Beckenbodentraining.

Findet sich jedoch eine für die Stuhlinkontinenz verantwortliche Ursache, die mittels einer Operation mit großer Wahrscheinlichkeit beseitigt werden kann, sollte diese auch durchgeführt werden, wobei einen großen Stellenwert die Sakralnervenmodulation (SNM/SNS) hat, bei der Nerven im Beckenbereich angeregt werden, wodurch es zu einer verbesserten Beckenboden- und Schließmuskelfunktion kommt.

Verstopfung

Der Begriff der Verstopfung (Obstipation) beschreibt die Unfähigkeit, in ausreichender Menge und Häufigkeit, Stuhlgang abzusetzen. Allgemein definiert man unter Verstopfung weniger als 3 x pro Woche Stuhlgang, regelmäßig starkes Pressen, das Gefühl der unvollständigen Entleerung trotz statt gehabtem Stuhlgang oder die Notwendigkeit zur manuellen Unterstützung bei der Stuhlentleerung. Wichtig zu betonen ist, das sich die Diagnose einer Obstipation nach den Beschwerden des Einzelnen richtet und nicht nach der Häufigkeit des Stuhlganges.

Prinzipiell ist eine Transportstörung des Dickdarmes, die beispielsweise durch Medikamente, hormonelle Ursachen, fehlerhafte Ernährung, mangelhafte nervliche Versorgung des Darmes oder andere Gründe hervorgerufen wird, von einer Stuhlentleerungsstörung des Enddarmes (Obstruktives Defäkationssyndrom, ODS) abzugrenzen. Bei dem ODS liegen ursächlich Veränderungen im Becken wie eine Beckenbodensenkung, ein innerer Mastdarmvorfall oder eine Rektozele vor.

Zur Diagnosestellung erfolgt abgesehen von dem persönlichen Gespräch gegebenenfalls noch eine Darmspiegelung. Sollte die Obstipation neu aufgetreten sein, ist fast immer eine Darmspiegelung notwendig. Weitere mögliche Untersuchungen sind die Bestimmung der Transportfähigkeit des Dickdarmes oder eine dynamische Untersuchung des Entleerungsvorganges mittels Röntgen oder MRT.

Da oftmals gleichzeitig gynäkologische und oder urologische Probleme bestehen, sollte gegebenenfalls eine entsprechende fachärztliche Mitbeurteilung erfolgen.

Wichtig bei der Diagnosestellung und Behandlung der Obstipation ist, dass oftmals sowohl Patient als auch Arzt Geduld zum Herausfiltern der Ursache und zur Erlangung eines Behandlungserfolges benötigen.
Zur Behandlung stehen unterschiedliche Maßnahmen zur Verfügung. Dazu zählen die Änderung von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, ballaststoffreiche Ernährung mit Nahrungsergänzungsmitteln wie Flohsamenschalen, aber auch die medikamentöse Umstellung oder Neueinstellung. Zudem bestehen die Möglichkeiten der Physiotherapie und des Biofeedback-Trainings, wodurch der Entleerungsvorgang gezielt trainiert werden kann.

Dickdarmkrebs und Enddarmkrebs

End- und Dickdarmkrebs (Rektumkarzinom/Kolonkarzinom) ist zu 100% vermeidbar, wenn man rechtzeitig eine Früherkennungs-Darmspiegelung in Anspruch nimmt! In den meisten Fällen entsteht der Dick- oder Enddarmkrebs aus gutartigen Vorstufen (Polypen). Wenn es in der Familie bereits Darmkrebs gibt, erhöht sich das Risiko, daran zu erkranken deutlich. Weitere Risikofaktoren sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen, ballaststoffarme und fleischreiche Ernährung, sowie Nikotin. Blutungen, neu aufgetretene wechselnde Stuhlgewohnheiten oder Entleerungsstörungen können Hinweise auf einen Tumor sein.

Die Mehrzahl der Erkrankungen findet nach dem 50. Lebensjahr statt. Leider sterben noch immer viele Menschen an End- und Dickdarmkrebs, was vermieden werden kann: durch eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie), die von den Krankenkassen übernommen werden, können gutartige Vorstufen (Polypen/Adenome) entdeckt und entfernt werden. Eine Koloskopie wird als Vorsorgeuntersuchung bei Männern ab 50 Jahren, bei Frauen ab 50 Jahren empfohlen und erstattet. Bei Menschen mit Angehörigen in der Familie, die an Dickdarmkrebs erkrankt sind oder eine hohe Anzahl von Polypen haben, sollte sie früher stattfinden.